Gefährlicher Jugendtrend: Einweg-E-Zigaretten boomen

Sie sind günstig, bunt und in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich. Einweg-E-Zigaretten erfreuen sich bei Jugendlichen höchster Beliebtheit. Kein Wunder, denn die Produkte sind genau auf sie zugeschnitten. Online und an Verkaufsstellen gelangen Jugendliche problemlos und oftmals ohne Überprüfung des Alters an die Wegwerf-Vapes. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2022 stiegen die Verkaufszahlen dieser Produkte in der Schweiz monatlich um 30 Prozent. Ein Trend, der für Gesundheit und Umwelt höchst bedenklich ist:

  • Viele Einweg-E-Zigaretten enthalten Nikotin. Es besteht Suchtpotenzial und die Produkte sind für Jugendliche der Einstieg zum Konsum von Zigaretten und weiteren Tabak- und Nikotinprodukten.
  • Die Wegwerfprodukte verschwenden Ressourcen. Einweg-E-Zigaretten enthalten Aluminium, Plastik, Schwermetalle und einen Lithium-Ionen-Akku. Für jedes einzelne Gerät werden für die einmalige Nutzung neue Ressourcen benötigt.
  • Die genannten Ressourcen verlangen eine fachgerechte Entsorgung. Aus Bequemlichkeit landen sie jedoch häufig im Hauskehricht oder werden achtlos weggeworfen. Giftige Stoffe gelangen so einfach in die Umwelt.

Ein Verkaufsverbot an Minderjährige besteht Stand heute bereits in neun Kantonen. Ein schweizweites Verbot ist erst ab 2024 geplant. Free. Fair. Future. fordert von den weiteren Kantonen eine schnellere Umsetzung eines Verbots und bessere Alterskontrollen an Verkaufsstellen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Zahl der nikotinsüchtigen Jugendlichen stark steigen wird.

Mehr zur Thematik im Kassensturz-Beitrag: https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/kassensturz/wegwerf-elektronik-die-einweg-e-zigarette-eine-umweltsuende-die-suechtig-macht

Kinder und Jugendliche haben gemäss unserer Bundesverfassung Anspruch auf besonderen Schutz ihrer Unversehrtheit und auf Förderung ihrer Entwicklung. Trotzdem sind Tabak- und Nikotinprodukte in der Schweiz omnipräsent. Kinder und sind daher nicht genügend geschützt, um frei und unabhängig zu entscheiden. Zu sagen, sie seien selbst für ihre Gesundheit zuständig, geht nicht weit genug. Deshalb müssen sich die Gesellschaft und alle Akteure gemeinsam für eine Schweiz einsetzen, in der Kinder und Jugendliche frei von schädlichen Einflüssen aufwachsen können.